Pressespiegel

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OÖ: Widerstand gegen Polizei? Vizerektor freigesprochen

diepresse.com
Fre, 2009-11-06

Prozess nach Ausschreitungen bei linker Demonstration am 1.Mai.

LINZ (geme). Die Anklage lautete auf versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt: Rainer Zendron, Vizerektor der Kunst-Uni Linz, wurde davon freigesprochen.

Das noch nicht rechtskräftige Urteil des Landesgerichts am Donnerstag ist Teil einer ganzen Reihe von gerichtlichen Nachspielen (zwei Freisprüche, eine Einstellung, eine nicht rechtskräftige Verurteilung), die eine Demonstration am 1.Mai nach sich zog. Es begann damit, dass die Polizei 500 bis 700linke Demonstranten des Maiaufmarschs am Weitergehen hindern wollte – angeblich hatten sich Vermummte in der Menge befunden. Die Situation eskalierte schließlich, es gab auf beiden Seiten Verletzte, fünf Personen, darunter Zendron, wurden verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen, er habe einen Polizisten attackiert. Das bestritt er: Er habe gesehen, dass eine Demonstrantin festgehalten und zu Boden gezogen worden sei. Er sei zu dem Beamten geeilt und habe ihn von von der Unangemessenheit seines Handelns überzeugen wollen. Dann seien mehrere Polizisten auf ihn losgegangen. Auf einem Video, das während der Ausschreitungen entstand, ist zu sehen, wie ein Beamter mit einem Gummiknüppel auf Zendron einschlägt, als dieser bereits mit Handschellen gefesselt war.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.11.2009)

"Habe keinen Polizisten geschlagen"

derstandard.at
Fre, 2009-11-06

Linz - "Es fällt mir so schwer, mir das vorzustellen." Denn die Aussagen der Polizeibeamten passten so gar nicht zu jenem Beweisfoto, das zwischen Staatsanwalt, Richter, Verteidiger, Angeklagtem und Zeugen hin und her wanderte. Wegen dieser Unstimmigkeit wurde der Vizerektor der Linzer Kunst-Uni, Rainer Zendron, am Donnerstag vor dem Linzer Landesgericht vom Vorwurf des versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt freigesprochen.

Besagtes Bild zeigt Zendron, der zwei Polizisten gegenübersteht, wobei einer der Beamten ein Mädchen im Schwitzkasten hält. Jenes Handy-Foto wurde am 1. Mai während der Maikundgebung in der Linzer Innenstadt aufgenommen. Dabei war es zu Ausschreitungen und Gewalt gekommen. 20 Personen wurden verletzt, fünf verhaftet, darunter auch der Vizerektor, der nach seiner Festnahme bis zur Klärung des Falls sein Amt ruhend gestellt hat.

"Ich wollte den Beamten von der Unangemessenheit seiner Gewaltanwendung überzeugen", rechtfertigte der Angeklagte sein Einschreiten gegen die Polizeigewalt. Zufällig sei er Zeuge des Übergriffs geworden, bei dem ein Beamter eine junge Demonstrantin "bedrängt, ihr einen Schlag versetzt und sie zu Boden gestoßen" habe. "Ich war äußerst bestürzt und betroffen, bin eiligen Schrittes auf den Polizisten zugegangen", schilderte er, was sich am 1. Mai zugetragen hatte.

"Er hat meinen Kollegen massiv bedrängt", beschreibt ein Polizist seine Wahrnehmung. Zendron "wollte ihn packen, mein Kollege hat offenbar Hilfe gebraucht". Einige Sekunden später ging der Vizerektor zu Boden, anschließend wurde er abgeführt.

"Der Beamte gab zu Protokoll, Sie hätten ihm Schläge mit der Faust und dem Unterarm versetzt", hakte der Richter nach. " Ich habe keinen Polizisten geschlagen, sicherlich nicht", beteuerte der Angeklagte. Nicht einmal das mutmaßliche Opfer konnte dies bestätigen: "Ich denke, dass es ein Schlag war." Er habe jedenfalls "etwas an der rechten Halsseite verspürt", sagte der Polizist im Zeugenstand aus. Auch der zu Hilfe geeilte Beamte wusste nichts von Schlägen. Beinahe vorwurfsvoll meinte er zum Richter: "Es kann doch nicht sein, dass man von der Seite auf einen Inspektor zugeht und ihn bedrängt."

Dass er intensiv auf den Beamten eingeredet habe, das Mädchen nicht so zu behandeln, dabei geschrien und den Polizisten am Arm gefasst habe, leugnete der Angeklagte nicht. Handgreiflich sei er aber nie geworden, beteuerte er. "Auf dem Foto schaut es recht ruhig aus", pflichtete der Richter bei. Deshalb falle es ihm so schwer, sich das von den Polizisten beschriebene aggressive Vorgehen Zendrons vorzustellen. Der Freispruch ist noch nicht rechtskräftig.

Die vier anderen gerichtlichen Nachspiele der Demonstration endeten mit einer noch nicht rechtskräftigen, bedingten Verurteilung sowie zwei Freisprüchen und einer Einstellung des Verfahrens. (Kerstin Scheller, DER STANDARD - Printausgabe, 6. November 2009)

3 Fragen an: Rainer Zendron

nachrichten.at
Fre, 2009-11-06

Kurz nach seinem Freispruch zog der Vizerektor der Linzer Kunstuni im OÖN-Interview gestern eine erste Bilanz.

OÖN: Welche Schlüsse ziehen Sie jetzt nach den Entwicklungen rund um die 1. Mai-Demo?

Zendron: Für mich ist noch nicht wirklich untersucht, was heuer am 1. Mai wirklich passiert ist. Es gibt zu viele widersprüchliche Aussagen, wovon beide Seiten betroffen sind. Dass die Staatsanwaltschaft hinsichtlich der Gesamtverantwortung des Polizeieinsatzes noch nicht reagiert hat, ist für mich unverständlich.

OÖN: Wie geht es Ihnen jetzt persönlich nach dem Urteil?

Zendron: Eigentlich habe ich mit dem Freispruch gerechnet, weil ja die Staatsanwaltschaft Linz das Verfahren bereits einstellen hätte wollen, dann doch aber anklagen hätte müssen. Trotzdem bin ich sehr erleichtert, weil ich ja wirklich nichts strafrechtliches getan habe. Deshalb würde ich mir auch eine Entschuldigung wünschen.

OÖN: Sie nehmen zwar nicht an 1. Mai-Aufmärschen teil, dennoch hat der Tag eine besondere Bedeutung für Sie?

Zendron: Ja, dieser Tag hat eine sehr hohe Symbolkraft für mich. Denn vor 75 Jahren wurde mein Großvater Anton Postl mit anderen Sozialdemokraten, Schutzbündlern und Kommunisten verhaftet, als sie im Ständestaat eine Mai-Demo abhalten wollten. Damit hat mich die ganze Sache heuer besonders betroffen gemacht.

Mai-Demo: Vizerektor freigesprochen

nachrichten.at
Fre, 2009-11-06

LINZ. Mit einem (nicht rechtskräftigen) Freispruch endete gestern in Linz der Prozess gegen den Vizerektor der Linzer Kunstuniversität, Rainer Zendron. Ihm war versuchter Widerstand vorgeworfen worden.

Die Staatsanwaltschaft Linz hatte Zendron nach einer eskalierten Demonstration am 1. Mai dieses Jahres in Linz angeklagt.

„Faktisch ist nicht feststellbar, was bei der Demonstration objektiv passiert ist. Dem Beschuldigten konnte ein strafrechtlich relevantes Verhalten nicht nachgewiesen werden“, begründete gestern Richter Benedikt Weixlbaumer den Freispruch.

Staatsanwältin Gudrun Dückelmann hatte Zendron vorgeworfen, er hätte einen Polizisten attackiert. Das bestritt der Vizerektor vor dem Richter vehement: Er habe gesehen, dass eine Demonstrantin von einem Polizisten gehalten und zu Boden gezogen worden sei. Er sei davon betroffen und schockiert gewesen, zu dem Beamten geeilt und habe ihn von von der Unangemessenheit seines Handels überzeugen wollen.

Dann seien mehrere Polizisten auf ihn losgegangen. Er sei auf den Rücken gefallen. Er wurde weggetragen.

Die Polizisten, die an dem Einsatz beteiligt waren, gaben gestern als Zeugen unterschiedliche Darstellungen des Vorfalles ab. Allen gemeinsam war, dass sie vermuteten, Zendron habe ihren Kollegen zumindest in den Schwitzkasten nehmen wollen. Doch auch diese Aussagen brachten kein Licht in das, was wirklich passiert war.

Richter Weixlbaumer wertete die Aussagen als widersprüchlich und fällte daher einen Freispruch. Die Staatsanwältin gab dazu keine Erklärung ab.

Die gerichtlichen Nachspiele der Demonstration endeten für die Teilnehmer somit vorerst insgesamt mit einer noch nicht rechtskräftigen Verurteilung, drei Freisprüchen und einer Einstellung des Verfahrens.

Alles aus Oberösterreich 8:25

liferadio.at
Fre, 2009-11-06

Mit einem Freispruch hat der Prozess gegen den Vizerektor der Linzer Kunstuni, Rainer Zendron, gestern geendet. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, bei der eskalierten Demonstration am 1. Mai in Linz einen Polizisten attackiert zu haben. Das bestreitet Zendron vehement. Die Zeugenaussagen sind widersprüchlich gewesen, daher hat der Richter einen Freispruch gefällt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Uni-Vizerektor nach Eskalation bei Demo freigesprochen

krone.at
Don, 2009-11-05

Der Vizerektor der Linzer Kunstuniversität Rainer Zendron ist nach einer gewaltsam verlaufenen Demonstration am 1. Mai dieses Jahres (siehe Bild oben) vom Vorwurf des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt freigesprochen worden. Das Urteil des Landesgerichtes Linz am Donnerstag ist noch nicht rechtskräftig.

An der von linken Organisationen veranstalteten Kundgebung am 1. Mai hatten 500 bis 700 Personen teilgenommen. Als rund 100 Polizisten die Demonstranten am Weitergehen hinderten, eskalierte die Situation. Begründung der Polizisten damals: Vermummte hätten sich eingeschlichen. Es gab auf beiden Seiten Verletzte, fünf Personen wurden festgenommen.

Vorwurf: Polizisten attackiert

Zendron ist im Prozess vorgeworfen worden, er habe einen Polizisten attackiert. Das bestritt er. Er habe gesehen, dass eine Demonstrantin von einem Polizisten gehalten und zu Boden gezogen worden sei. Er sei davon betroffen und schockiert gewesen, zu dem Beamten geeilt und habe ihn von von der Unangemessenheit seines Handels überzeugen wollen. Dann seien mehrere Polizisten auf ihn losgegangen. Er sei auf den Rücken gefallen. Er wurde weggetragen.

Die Polizisten, die an dem Einsatz beteiligt waren, gaben als Zeugen unterschiedliche Darstellungen des Vorfalles. Allen gemeinsam war, dass sie vermuteten, Zendron habe ihren Kollegen zumindest in den Schwitzkasten nehmen wollen. Die Demonstrantin gab an, davon überhaupt nichts mitbekommen zu haben. Ein gegen sie laufendes Verfahren ist eingestellt worden.

Nach den Plädoyers von Anklage und Verteidigung verwies Zendron noch darauf, dass sein Großvater in der Zeit des Austrofaschismus ebenfalls verhaftet worden sei. Er verlange eine Anklage des Einsatzleiters der Polizei und eine Entschuldigung der Innenministerin.

Urteil "im Zweifel für den Angeklagten"

Das Gericht wertete die Aussagen als widersprüchlich und "nicht stimmig" und fällte nach den Rechtsgrundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" einen Freispruch. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig. Die gerichtlichen Nachspiele der Demonstration endeten für die Teilnehmer somit vorerst insgesamt mit einer noch nicht rechtskräftigen Verurteilung, drei Freisprüchen und einer Einstellung des Verfahrens.

Freispruch für den Vizerektor der Linzer Kunstuni

regionews.at
Don, 2009-11-05

"Im Zweifel für den Angeklagten"

LINZ. Heute wurde der Vizerektor der Linzer Kunstuniversität, Rainer Zendron, vom Vorwurf des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt freigesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Bei einer Demonstration am 1. Mai diesen Jahres kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Dem Vizerektor der Kunstuni Linz, Rainer Zendron, wurde im Prozess vorgeworfen, er habe einen Polizisten attackiert, was Zendron bestritt.

Er habe gesehen, dass eine Demonstrantin von einem Polizisten gehalten und zu Boden gedrückt worden sei. Er sei davon schockiert gewesen und wollte den Beamten von der Unangemessenheit seines Handels überzeugen. Daraufhin seien mehrere Polizisten auf ihn losgegangen und wurde weggetragen.

Zendron verwies noch darauf, dass sein Großvater in Zeiten des Austrofaschismus ebenfalls verhaftet worden sei und verlangte eine Anklage des Einsatzleiters der Polizei und eine Entschuldigung der Innenministerin.

Die am Einsatz beteiligten Polizisten gaben als Zeugen unterschiedliche Darstellungen des Vorfalles. Alle vermuteten jedoch, Zendron habe ihren Kollegen zumindest in den Schwitzkasten nehmen wollen.

Das Gericht wertete die Aussagen als "widersprüchlich" und "nicht stimmig" und fällte nach den Rechtsgrundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" einen Freispruch. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die gerichtlichen Nachspiele der Demonstration vom 1. Mai endeten somit vorerst mit einer noch nicht rechtskräftigen Verurteilung, drei Freisprüchen und einer Einstellung des Verfahrens.

1-Mai-Demo: Heute steht Kunstuni-Vize vor Gericht

Österreich
Don, 2009-11-05

Ein halbes Jahr nach der 1.-Mai-Demo steht heute der Vizerektor der Kunstuni vor Gericht. Er und vier Teilnehmer wurden damals verhaftet.

Linz. "Ich wart nur Zuschauer, wollte vermittelnd eingreifen", beschwor Rainer Zendron, Vizerektor der Linzer Kunstuni, nach der 1.-Mai-Demo, bei der die Situation zwischen Teilnehmern und Polizisten völlig eskaliert war. "Ich wurde zu Boden gerissen, mit dem Schlagstock traktiert und bekam Handschellen angelegt." Zendron saß acht Stunden in einer Einzelzelle. Heute steht er in Linz vor Gericht. Er isr angeklagt wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt. Ein Polizist, der Einsatzleiter, wirft Zendron gar vor, ihn gewürgt zu haben.

Sieben Zeugen

Damit endet eine Reihe von Prozessen nach der Demo mit ihrem prominentesten Verhafteten. Bislang gab es zwei Freisprüche, eine Verfahrenseinstellung und einen Schuldspruch mit 320 Euro Strafe, gegen den aber Berufung läuft. Zendrons Anwalt, Rene Haumer, ist zuversichtlich. Sein Kanzleikollege Wolfgang Mohringer stand bei der Demo direkt neben Zendron und wird heute aussagen. Insgesamt hat Haumer sieben Zeugen in der Hinterhand.

Widersprüche

Er glaubt allerdings nicht, dass er alle braucht. Haumer: "Die Polizisten, die als Zeugen genannt sind, sagen alle was anderes: Einer spricht von würgen, einer von einem Schlag auf die Schulter, ein anderer meint gegen den Hals, einer sagt sogar, dass er keinen Schlag gesehen habe."

Aussage vorgegeben

Interessant: Jener Kronzeuge, der behauptet, gewürgt worden zu sein, war auch Zeuge im Fall des Mädchens, gegen das der Prozess wegen schwerer Körperverletzung eingestellt wurde. Haumer: " Offenbar glaubt ihm die Staatsanwaltschaft nicht." Und: Vor kurzem sorgte der Einsatzleiter für Schlagzeilen, weil er Kolegen in E-Mails ihre Aussage vorgegeben haben soll.

Gewalt bei Demo in Linz: Freispruch für Uni-Rektor

diepresse.com
Don, 2009-11-05

Rainer Zendron, der Vizerektor der Linzer Kunstuni, ist vom Vorwurf des Widerstands gegen die Staatsgewalt freigesprochen worden. Eine Demo am 1. Mai war eskaliert, mehrere Personen wurden verletzt.

Der Vizerektor der Linzer Kunstuniversität Rainer Zendron ist nach einer gewaltsam verlaufenen Demonstration am 1. Mai dieses Jahres vom Vorwurf des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt freigesprochen worden. Das Urteil des Landesgerichtes Linz am Donnerstag ist noch nicht rechtskräftig.

An der von linken Organisationen veranstalteten Kundgebung am 1. Mai hatten 500 bis 700 Personen teilgenommen. Als rund 100 Polizisten mit der Begründung, es hätten sich Vermummte eingeschlichen, die Demonstranten am Weitergehen hinderten, eskalierte die Situation. Es gab auf beiden Seiten Verletzte, fünf Personen wurden festgenommen.

Vorwurf: Polizisten attackiert

Zendron ist im Prozess vorgeworfen worden, er habe einen Polizisten attackiert. Das bestritt er. Er habe gesehen, dass eine Demonstrantin von einem Polizisten gehalten und zu Boden gezogen worden sei. Er sei davon betroffen und schockiert gewesen, zu dem Beamten geeilt und habe ihn von von der Unangemessenheit seines Handels überzeugen wollen. Dann seien mehrere Polizisten auf ihn losgegangen. Er sei auf den Rücken gefallen und weggetragen worden.

Die Polizisten, die an dem Einsatz beteiligt waren, gaben als Zeugen unterschiedliche Darstellungen des Vorfalles. Allen gemeinsam war, dass sie vermuteten, Zendron habe ihren Kollegen zumindest in den Schwitzkasten nehmen wollen. Die Demonstrantin hat überhaupt nichts mitbekommen. Ein gegen sie laufendes Verfahren ist eingestellt worden. Nach den Plädoyers von Anklage und Verteidigung verwies Zendron noch darauf, dass sein Großvater in der Zeit des Austrofaschismus ebenfalls verhaftet worden sei. Er verlange eine Anklage des Einsatzleiters der Polizei und eine Entschuldigung der Innenministerin.

Freispruch im Zweifel

Das Gericht wertete die Aussagen als widersprüchlich und "nicht stimmig" und fällte nach den Rechtsgrundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" einen Freispruch. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig. Die gerichtlichen Nachspiele der Demonstration endeten für die Teilnehmer somit vorerst insgesamt mit einer noch nicht rechtskräftigen Verurteilung, drei Freisprüchen und einer Einstellung des Verfahrens.

Freispruch für Vizerektor der Linzer Kunstuni

ooe.orf.at
Don, 2009-11-05

Der Vizerektor der Linzer Kunstuniversität, Rainer Zendron, ist nach einer gewaltsam verlaufenen Demonstration am 1. Mai dieses Jahres vom Vorwurf des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt freigesprochen worden.

Vorwurf: Polizisten attackiert

Zendron wurde im Prozess vorgeworfen, er habe einen Polizisten attackiert. Das bestritt er. Er habe gesehen, dass eine Demonstrantin von einem Polizisten gehalten und zu Boden gezogen worden sei. Er sei davon betroffen und schockiert gewesen, zu dem Beamten geeilt und habe ihn von von der Unangemessenheit seines Handels überzeugen wollen.
Dann seien mehrere Polizisten auf ihn losgegangen. Er sei auf den Rücken gefallen. Er wurde weggetragen.

Unterschiedliche Darstellungen des Vorfalles

Die Polizisten, die an dem Einsatz beteiligt waren, gaben als Zeugen unterschiedliche Darstellungen des Vorfalles. Allen gemeinsam war, dass sie vermuteten, Zendron habe ihren Kollegen zumindest in den Schwitzkasten nehmen wollen.
Die Demonstrantin hat überhaupt nichts mitbekommen. Ein gegen sie laufendes Verfahren ist eingestellt worden.

Angeklagter verlangt Entschuldigung

Nach den Plädoyers von Anklage und Verteidigung verwies Zendron noch darauf, dass sein Großvater in der Zeit des Austrofaschismus ebenfalls verhaftet worden sei. Er verlange eine Anklage des Einsatzleiters der Polizei und eine Entschuldigung der Innenministerin.

Aussagen "nicht stimmig"

Das Gericht wertete die Aussagen als widersprüchlich und "nicht stimmig" und fällte nach den Rechtsgrundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" einen Freispruch. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab.

Das Urteil ist somit noch nicht rechtskräftig.

Die gerichtlichen Nachspiele der Demonstration endeten für die Teilnehmer somit vorerst insgesamt mit einer noch nicht rechtskräftigen Verurteilung, drei Freisprüchen und einer Einstellung des Verfahrens.