Freispruch für den Vizerektor der Linzer Kunstuni

regionews.at
Don, 2009-11-05

"Im Zweifel für den Angeklagten"

LINZ. Heute wurde der Vizerektor der Linzer Kunstuniversität, Rainer Zendron, vom Vorwurf des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt freigesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Bei einer Demonstration am 1. Mai diesen Jahres kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Dem Vizerektor der Kunstuni Linz, Rainer Zendron, wurde im Prozess vorgeworfen, er habe einen Polizisten attackiert, was Zendron bestritt.

Er habe gesehen, dass eine Demonstrantin von einem Polizisten gehalten und zu Boden gedrückt worden sei. Er sei davon schockiert gewesen und wollte den Beamten von der Unangemessenheit seines Handels überzeugen. Daraufhin seien mehrere Polizisten auf ihn losgegangen und wurde weggetragen.

Zendron verwies noch darauf, dass sein Großvater in Zeiten des Austrofaschismus ebenfalls verhaftet worden sei und verlangte eine Anklage des Einsatzleiters der Polizei und eine Entschuldigung der Innenministerin.

Die am Einsatz beteiligten Polizisten gaben als Zeugen unterschiedliche Darstellungen des Vorfalles. Alle vermuteten jedoch, Zendron habe ihren Kollegen zumindest in den Schwitzkasten nehmen wollen.

Das Gericht wertete die Aussagen als "widersprüchlich" und "nicht stimmig" und fällte nach den Rechtsgrundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" einen Freispruch. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die gerichtlichen Nachspiele der Demonstration vom 1. Mai endeten somit vorerst mit einer noch nicht rechtskräftigen Verurteilung, drei Freisprüchen und einer Einstellung des Verfahrens.