Pressespiegel

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Erneuter Freispruch in der Causa 1. Mai in Linz

imzoom.info
Don, 2010-02-11

Heute erfolgte im letzten Prozess rund um die Vorfälle bei der 1. Mai - Demonstration in Linz erneut ein Freispruch. Ein 18jähriger Demonstrant aus der Steiermark wurde im Sommer in 1. Instanz wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt zu einer bedingten Geldstrafe von 320 Euro verurteilt. Verteidiger Mag. René Haumer beeinspruchte das Urteil. Heute erfolgte die Berufungsverhandlung vor dem Oberlandesgericht Linz, die mit einem Freispruch endete. Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf Bedenkzeit, somit ist der Freispruch rechtskräftig.

Keine einzige Verurteilung

Zur Erinnerung: Im Zuge der 1. Mai – Demonstration in Linz wurden 5 Personen verhaftet und wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und tw. schwerer Körperverletzung angeklagt. Ein Verfahren wurde eingestellt, drei Angeklagte freigesprochen und heute eben auch der vierte Angeklagte. Somit gibt es keine einzige Verurteilung auf Demonstrantenseite.

„Das Bündnis gegen Polizeigewalt begrüßt den letzten Freispruch ausdrücklich. Einkesselung, Knüppel- und Pfeffersprayeinsatz, sowie die Verhaftungen waren völlig ungerechtfertigt“, halten die BündnissprecherInnen Vanessa Gaigg und Christian Diabl fest.

„Spätestens jetzt ist offensichtlich, dass sich die Vorwürfe der Polizei in Luft aufgelöst haben, keinem einzigen Demonstranten konnten vor Gericht strafbare Handlungen nachgewiesen werden“, so Gaigg und Diabl weiter.

Doch mit diesem Freispruch ist die Causa 1. Mai noch nicht ausgestanden. Beim Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) sind drei Beschwerden anhängig. Das Bündnis rechnet mit einem Verhandlungstermin in den kommenden Wochen. Weiters ermittelt der Menschenrechtsbeirat und die Volksanwaltschaft.

Mit Spannung erwatet das Bündnis ebenfalls das Ergebnis der polizeiinternen Ermittlungen des Büro für interne Angelegenheiten (BIA). Mit Prozessen gegen beteiligte Polizeibeamte ist ebenfalls in nächster Zeit zu rechnen.

Alles aus Oberösterreich 17:25

liferadio.at
Don, 2010-02-11

Fünfter und letzter Freispruch nach der 1. Mai-Demo in Linz: Heute ist der letzte der angeklagten Demonstranten freigesprochen worden. Damit hat es keine einzige Verurteilung gegeben. Nach einer Schlägerei zwischen Demonstranten und Polizisten wurden im Vorjahr fünf Demo-Teilnehmer verhaftet und angeklagt. Das Büro für Interne Angelegenheiten prüft noch mögliche Anzeigen gegen Polizisten.

Freispruch für 1.-Mai-Demonstranten

oe24.at
Don, 2010-02-11

Linzer Grünen verlangen nurn eine "öffentliche Entschuldigung" seitens der ÖVP

Nach der eskalierten 1.-Mai-Demo in Linz sind nun alle beschuldigten Demonstranten rechtskräftig freigesprochen. Auch die bedingte Geldstrafe, zu der ein 18-Jähriger in erster Instanz wegen Widerstands gegen Staatsgewalt verurteilt worden war, wurde am Donnerstag vom Oberlandesgericht Linz in einen Freispruch umgewandelt. Die zuständigen Gerichte bestätigten auf die Entscheidungen.

Eskalation bei Demo
An der vom "Aktionskomitee 1. Mai" angemeldeten Demo auf der Blumau hatten 2009 mehrere hundert Personen teilgenommen. Rund 100 Polizisten waren im Einsatz. Mit der Begründung, es hätten sich 50 Vermummte eingeschlichen, wurden diese von den Beamten umstellt und am Weitergehen gehindert. Bei der Feststellung der Identität von Kundgebungsteilnehmern eskalierte die Situation. Es gab auf beiden Seiten Verletzte. Fünf Personen wurden festgenommen, darunter auch der Vize-Rektor der Linzer Kunstuniversität, Rainer Zendron.

Verfahren eingestellt
Das Verfahren gegen eine junge Frau wurde schließlich eingestellt. Ein 29-Jähriger, dem die Anklage vorwarf, er habe versucht, Polizisten zu schlagen, wurde im Juni freigesprochen. Im Fall eines 34-Jährigen, der laut Staatsanwaltschaft Fußtritte gegen die Beamten ausgeteilt haben soll, entschied das Gericht ebenso. Videos der Kundgebung hatten keinen Nachweis einer strafbaren Handlung erbracht. Im November folgte der Prozess gegen Zendron. Auch ihm wurde vorgeworfen, er hätte einen Polizisten attackiert, er wurde ebenfalls freigesprochen. Wenig später nahm er sein Amt als Vize-Rektor wieder auf, das er nach den Vorfällen auf eigenen Wunsch bis zur Klärung des Sachverhaltes ruhend gestellt hatte.

"Vorwürfe in Luft aufgelöst"
Spätestens jetzt sei offensichtlich, dass sich die Vorwürfe der Polizei in Luft aufgelöst hätten, so die Sprecher des "Bündnis gegen Polizeigewalt", Vanessa Gaigg und Christian Diabl, in einer ersten Reaktion. Für sie ist die Causa mit dem jüngsten Freispruch aber nicht abgeschlossen: Beim Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) seien noch drei Beschwerden anhängig, die in den kommenden Wochen verhandelt werden sollen. Auch der Menschenrechtsbeirat und die Volksanwaltschaft seien noch mit der Sache beschäftigt, so das Bündnis. Mit Spannung erwarte man auch das Ergebnis der polizeiinternen Ermittlungen des Büro für interne Angelegenheiten (BIA), so Diabl und Gaigg.

Die Linzer Grünen verlangten eine "sofortige öffentliche Entschuldigung" seitens der ÖVP. Deren frühere Klubobfrau im Gemeinderat habe die Demonstranten als "Radaubrüder" bezeichnet, so die Grüne Fraktionsführerin Gerda Lenger. Die ÖVP habe sogar beantragt, keine Förderungen mehr an Organisationen auszuzahlen, die sich mit dem nach der Demo gegründeten "Bündnis gegen Polizeigewalt" solidarisierten. Nun solle Manhal "ihre zutiefst undemokratischen Vorverurteilungen" zurücknehmen, verlangte Lenger.

Freisprüche nach Demo am 1. Mai in Linz

ooe.orf.at
Don, 2010-02-11

Am Oberlandesgericht Linz wurde am Donnerstag auch der letzte Angeklagte nach der Demo am 1. Mai 2009 in Linz freigesprochen. Bei der Kundgebung auf der Blumau kam es zwischen der Polizei und den Demonstranten zu gewalttätigen Szenen.
Daraufhin wurden fünf Personen angezeigt. Alle fünf wurden freigesprochen.

Widerstand gegen die Staatsgewalt
Der Richtersenat am Oberlandesgericht Linz sprach den 18 jährigen Demonstranten im Zweifel frei, da die für den Tatbestand notwendigen Beweise nicht ausreichen würden. Ihm war Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen worden. Die Staatsanwaltschaft verzichtete auf Bedenkzeit. Der Freispruch ist somit rechtskräftig.

Dies war nun das fünfte Verfahren nach den Tumulten in Linz, die am 1. Mai des Vorjahres, eine ganze Serie von Gerichtsverfahren nach sich zog. Insgesamt wurden fünf Personen verhaftet und wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und wegen teilweiser Körperverletzung angeklagt.

Berufungsverhandlung
Ein Verfahren wurde eingestellt, drei Angeklagte wurden freigesprochen und auch der vierte Angeklagte, der im ersten Verfahren wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt zu 320 Euro Geldstrafe verurteilt wurde, wurde nun, in der Berufungsverhandlung, frei gesprochen.

Öffentliche Entschuldigung gefordert
In einer ersten Stellungnahme forderte die Klubobfrau der Linzer Grünen, Gerda Lenger, eine öffentliche Entschuldigung von der ÖVP, da die damalige Linzer Klubobfrau Elisabeth Manhal die Demonstrationsteilnehmer als "Radau-Brüder" bezeichnet hatte.

Linzer Demonstranten freigesprochen

derstandard.at
Don, 2010-02-11

Alle fünf Angeklagten wurden in zweiter Instanz rechtskräftig freigesprochen - Geldstrafe aufgehoben

Linz - Nach der eskalierten 1.-Mai-Demo in Linz im vergangenen Jahr sind nun alle beschuldigten Demonstranten rechtskräftig freigesprochen.

Mit der Begründung, es hätten sich 50 Vermummte eingeschlichen, wurden bei der 1.Mai Demonstration in Linz 2009 die Demonstranten von Polizisten umstellt und am Weitergehen gehindert. Bei der Feststellung der Identität von Kundgebungsteilnehmern eskalierte die Situation. Es gab auf beiden Seiten Verletzte. Fünf Personen wurden festgenommen, darunter auch der Vize-Rektor der Linzer Kunstuniversität, Rainer Zendron.

Ein 29-Jähriger, dem die Anklage vorwarf, er habe versucht, Polizisten zu schlagen, wurde im Juni freigesprochen. Im Fall eines 34-Jährigen, der laut Staatsanwaltschaft Fußtritte gegen die Beamten ausgeteilt haben soll, entschied das Gericht ebenso. Videos der Kundgebung hatten keinen Nachweis einer strafbaren Handlung erbracht. Im November folgte der Prozess gegen Zendron. Auch ihm wurde vorgeworfen, er hätte einen Polizisten attackiert, er wurde ebenfalls freigesprochen. Wenig später nahm er sein Amt als Vize-Rektor wieder auf, das er nach den Vorfällen auf eigenen Wunsch bis zur Klärung des Sachverhaltes ruhend gestellt hatte.

Vorwürfe der Polizei "in Luft aufgelöst"

Spätestens jetzt sei offensichtlich, dass sich die Vorwürfe der Polizei in Luft aufgelöst hätten, so die Sprecher des "Bündnis gegen Polizeigewalt", Vanessa Gaigg und Christian Diabl, in einer ersten Reaktion. Für sie ist die Causa mit dem jüngsten Freispruch aber nicht abgeschlossen: Beim Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) seien noch drei Beschwerden anhängig, die in den kommenden Wochen verhandelt werden sollen. Auch der Menschenrechtsbeirat und die Volksanwaltschaft seien noch mit der Sache beschäftigt, so das Bündnis. Mit Spannung erwarte man auch das Ergebnis der polizeiinternen Ermittlungen des Büro für interne Angelegenheiten (BIA), so Diabl und Gaigg.

Die Linzer Grünen verlangten in einer Presseaussendung am Donnerstag eine "sofortige öffentliche Entschuldigung" seitens der ÖVP. Deren frühere Klubobfrau im Gemeinderat habe die Demonstranten als "Radaubrüder" bezeichnet, so die Grüne Fraktionsführerin Gerda Lenger. Die ÖVP habe sogar beantragt, keine Förderungen mehr an Organisationen auszuzahlen, die sich mit dem nach der Demo gegründeten "Bündnis gegen Polizeigewalt" solidarisierten. Nun solle Manhal "ihre zutiefst undemokratischen Vorverurteilungen" zurücknehmen, verlangte Lenger. (APA)

Alles aus Öberösterreich 15:25

liferadio.at
Don, 2010-02-11

Letzter Freispruch nach der 1. Mai-Demo in Linz: Heute ist in 2. Instanz der fünfte Angeklagte freigesprochen worden. Damit hat es keine einzige Verurteilung gegeben. Bei der Demo im Vorjahr sind Demonstranten und Polizei gewalttätig aneinandergeraten. Fünf Demonstranten wurden verhaftet und angezeigt. Sie behaupten, die Polizei habe angefangen und brutal zugeschlagen. Das Büro für Interne Angelegenheiten ermittelt noch. Vermutlich müssen einige Polizisten noch vor den Richter.

1.-Mai-Demo: Alle Beschuldigten freigesprochen

nachrichten.at
Don, 2010-02-11

LINZ. Nach der eskalierten 1.-Mai-Demo in Linz sind nun alle beschuldigten Demonstranten rechtskräftig freigesprochen. Auch die bedingte Geldstrafe, zu der ein 18-Jähriger in erster Instanz wegen Widerstands gegen Staatsgewalt verurteilt worden war, wurde am Donnerstag vom Oberlandesgericht Linz in einen Freispruch umgewandelt. Die zuständigen Gerichte bestätigten die Entscheidungen.

An der vom "Aktionskomitee 1. Mai" angemeldeten Demo auf der Blumau hatten 2009 mehrere hundert Personen teilgenommen. Rund 100 Polizisten waren im Einsatz. Mit der Begründung, es hätten sich 50 Vermummte eingeschlichen, wurden diese von den Beamten umstellt und am Weitergehen gehindert. Bei der Feststellung der Identität von Kundgebungsteilnehmern eskalierte die Situation. Es gab auf beiden Seiten Verletzte. Fünf Personen wurden festgenommen, darunter auch der Vize-Rektor der Linzer Kunstuniversität, Rainer Zendron.

Keine strafbaren Handlungen auf Videos zu sehen

Das Verfahren gegen eine junge Frau wurde schließlich eingestellt. Ein 29-Jähriger, dem die Anklage vorwarf, er habe versucht, Polizisten zu schlagen, wurde im Juni freigesprochen. Im Fall eines 34-Jährigen, der laut Staatsanwaltschaft Fußtritte gegen die Beamten ausgeteilt haben soll, entschied das Gericht ebenso. Videos der Kundgebung hatten keinen Nachweis einer strafbaren Handlung erbracht. Im November folgte der Prozess gegen Zendron. Auch ihm wurde vorgeworfen, er hätte einen Polizisten attackiert, er wurde ebenfalls freigesprochen. Wenig später nahm er sein Amt als Vize-Rektor wieder auf, das er nach den Vorfällen auf eigenen Wunsch bis zur Klärung des Sachverhaltes ruhend gestellt hatte.

Spätestens jetzt sei offensichtlich, dass sich die Vorwürfe der Polizei in Luft aufgelöst hätten, so die Sprecher des "Bündnis gegen Polizeigewalt", Vanessa Gaigg und Christian Diabl, in einer ersten Reaktion. Für sie ist die Causa mit dem jüngsten Freispruch aber nicht abgeschlossen: Beim Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) seien noch drei Beschwerden anhängig, die in den kommenden Wochen verhandelt werden sollen. Auch der Menschenrechtsbeirat und die Volksanwaltschaft seien noch mit der Sache beschäftigt, so das Bündnis. Mit Spannung erwarte man auch das Ergebnis der polizeiinternen Ermittlungen des Büro für interne Angelegenheiten (BIA), so Diabl und Gaigg.

Grüne fordern Entschuldigung

Die Linzer Grünen verlangten in einer Presseaussendung am Donnerstag eine "sofortige öffentliche Entschuldigung" seitens der ÖVP. Deren frühere Klubobfrau im Gemeinderat habe die Demonstranten als "Radaubrüder" bezeichnet, so die Grüne Fraktionsführerin Gerda Lenger. Die ÖVP habe sogar beantragt, keine Förderungen mehr an Organisationen auszuzahlen, die sich mit dem nach der Demo gegründeten "Bündnis gegen Polizeigewalt" solidarisierten. Nun solle Manhal "ihre zutiefst undemokratischen Vorverurteilungen" zurücknehmen, verlangte Lenger.

Die juristischen Folgen des 1. Mai in Linz

Bildpunkt
Fre, 2010-01-01

Nun ist es ein halbes Jahr her, seit die Linzer Polizei die alternative 1.-Mai-Demonstration verhindert und zerschlagen hat. Zeit, eine kurze Zwischenbilanz zu ziehen. Fünf Personen wurden verhaftet und wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und teilweise wegen schwerer Körperverletzung angezeigt. Ein Verfahren wurde eingestellt, drei Verhandlungen durchgeführt. Zwei Beschuldigte wurden rechtskräftig freigesprochen, ein weiterer zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. In diesem Verfahren ging die Verteidigung in Berufung und ist optimistisch, dass auch hier in zweiter Instanz ein Freispruch erfolgt. Am 5. November findet der Prozess gegen den Vizerektor der Linzer Kunstuniversität, Rainer Zendron, statt. Die Staatsanwaltschaft wollte das Verfahren einstellen, eine Intervention des Justizministeriums verhinderte dies jedoch. Von den ursprünglichen Anklagepunkten (zweimal Widerstand, einmal schwere Körperverletzung) blieb einmal Widerstand übrig. Der Umstand, dass auch eine prominente Persönlichkeit von der Polizeiaktion betroffen war, ist ein glücklicher Zufall, sorgte für das enorme öffentliche Interesse und war eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Medien- und Solidaritätsarbeit.

Das unmittelbar nach der Demonstration gegründete Bündnis gegen Polizeigewalt – für Demonstrationsfreiheit, das von über 160 Organisationen und Initiativen unterstützt wird, kümmert sich vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit, die „klassische“ Soliarbeit wird u.a. von der Autonomen Rechtshilfe Linz organisiert. Stärke und Glaubwürdigkeit des Bündnisses speisen sich wesentlich aus der heterogenen Zusammensetzung: von autonomen Gruppen, praktisch der gesamten freien Kunstund Kulturszene, über politische Jugendorganisationen bis hin zu den Kinderfreunden und der Volkshilfe. Zweiter glücklicher Zufall war, dass das Videomaterial des ORF und der Polizei selbst, den Angaben der Beamten eindeutig widersprach und so zu den beiden Freisprüchen führte. Äußerst bedenklich erscheint der Umgang der Exekutive mit dem Material. So ließ die Polizei das eigene Video „unter den Tisch fallen“. Die Verteidigung kam erst wenige Tage vor dem ersten Prozess über Umwege zu dem Polizeivideo, das letztlich die Unschuld des Angeklagten belegte. Die aussagenden Polizisten und die Staatsanwaltschaft wussten nichts von diesem Video, das somit für einen Knalleffekt in der Verhandlung sorgte. Auch beim zweiten Freispruch war ein Videobeweis ausschlaggebend. Das Gericht stellte fest, dass die Angaben der Beamten so nicht stimmen konnten und sprach den Angeklagten im Zweifel frei.

Mittlerweile geht die Verteidigung ihrerseits in die Offensive. Anwalt René Haumer brachte eine Sachverhaltsdarstellung beim Büro für interne Angelegenheiten (BIA) ein, die sich mit dem Verhalten von vier Polizisten beschäftigt. Es bestehe der Verdacht des Amtsmissbrauchs und der Körperverletzung. Nicht nur die Gerichte sind beschäftigt. Die Nationalratsabgeordneten Peter Pilz und Sonja Ablinger brachten parlamentarische Anfragen ein. Die Volksanwaltschaft und der Menschenrechtsbeirat ermitteln. Beim Unabhängigen Verwaltungssenat sind drei Beschwerden anhängig. Das Bündnis ist überwältigt von der großen Solidarität aus ganz Österreich und sieht sich darin bestätigt, abseits der konkreten Prozesse, auch die demokratiepolitischen Aspekte der skandalösen Vorfälle vom 1. Mai zu thematisieren. Das durch den Polizeieinsatz infragegestellte Demonstrationsrecht muss auch in Linz wiederhergestellt werden. Die Bündnisorganisationen werden nicht ruhen, ehe dieses Ziel erreicht ist.
Informationen, Spendenkonto, Pressespiegel, Videos uvm. gibt’s auf gegenpolizeigewalt.servus.at und antifa.servus.at.

Vanessa Gaigg (AKS) und Christian Diabl (KAPU) sind SprecherInnen des Bündnis gegen Polizeigewalt – für Demonstrationsfreiheit.

Freispruch: Zendron wieder im Amt

Rundschau
Son, 2009-11-15

Der Vizerektor für Studien und Lehre der Kunstuniversität Linz, Rainer Zendron, nimmt ab sofort seine Funktion wieder auf, teilte die Kunstuni mit. Zendron hatte diese von sich aus ruhend gestellt, da er nach den Vorfällen auf der Mai-Demo wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt angeklagt worden war. Am 5. November erfolgte der Freispruch.