Erste Gerichtsverfahren nach Krawallen

ooe.orf.at
Fre, 2009-06-05

Nach den Krawallen bei der Demonstration der Kommunistischen Partei in Linz am 1. Mai gibt es nächste Woche die erste Gerichtsverhandlung. Fünf - bisher unbescholtene - Personen wurden damals verhaftet.
Vizerektor der Linzer Kunstuniversität
Unter den Festgenommenen war auch Rainer Zendron, der Vizerektor der Linzer Kunstuniversität. Ihm wird versuchter Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen. Bis zu drei Jahre Haft drohen im Falle einer Verurteilung wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt.

Alle Angezeigten bisher unbescholten
Laut einem Sprecher der Linzer Staatsanwaltschaft sind alle fünf Personen, die am 1. Mai verhaftet wurden, bisher unbescholten. Sollte es zu Verurteilungen kommen, würden die Strafen daher wohl deutlich milder ausfallen. Zwei der Angezeigten wird zusätzlich Körperverletzung vorgeworfen.
Vermittlungsversuche oder Angriffe
Nächste Woche Freitag muss sich einer der Angeklagten vor Gericht verantworten, ein zweiter Anfang Juli. Wann Rainer Zendron vor Gericht stehen wird, steht noch nicht fest. Er war nach eigenen Angaben am 1. Mai nur Zuseher bei den Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Demonstranten.

Er habe vermitteln wollen und sei daraufhin verhaftet worden. Der Einsatzleiter der Polizei behauptet dagegen, Zendron habe ihn in den Schwitzkasten nehmen wollen.
Verfahren gegen unbekannte Polizeibeamte
Auf den Fernsehbildern des ORF ist zu sehen, wie Zendron von einem Polizisten ohne ersichtlichen Grund mit dem Schlagstock geschlagen wird.

Bei der Staatsanwaltschaft ist in seinem Fall auch ein Verfahren gegen unbekannte Polizeibeamte wegen des Verdachts auf Körperverletzung anhängig.