Kunstuni-Vizerektor stellte Funktion nach Festnahme ruhend
"Auf eigenen ausdrücklichen Wunsch" bis zur Klärung des Sachverhalts - Sicherheitsdirektor Lißl: Polizei sehr konsequent, aber "zu 100 Prozent richtig" gehandelt
Linz - Nach seiner Festnahme im Zuge einer 1.-Mai-Demonstration der KPÖ hat der Vizerektor der Kunstuniversität Linz, Rainer Zendron, seine Funktion ruhend gestellt. Das wurde Montagnachmittag in einer Presseaussendung bekanntgegeben. Die Versammlung in Linz hatte mit fünf Festgenommenen, darunter Zendron, und mehr als 20 Verletzten geendet.
Die Demo war rechtmäßig angemeldet geworden. Gegen 12.00 Uhr befanden sich rund 100 Polizisten und 500 bis 700 Teilnehmer auf der Blumau. 50 Vermummte, die sich laut Exekutive eingeschlichen hätten, wurden von den Beamten umstellt und am Weitergehen gehindert. So sollten strafbare Handlungen vermieden werden, sagte Einsatzleiter Erwin Fuchs. Auf dem Weg zum Linzer Hauptplatz eskalierte die Situation schließlich, es gab auf beiden Seiten Verletzte.
Die KPÖ betonte, dass sich niemand unerlaubt in die Demonstration eingeschlichen habe. "Die Polizei verfolgte eine eindeutige Eskalationsstrategie, ihre Präsenz und ihre Aktionen waren unangemessen, übertrieben und höchst provokant", so Bezirksvorsitzender Roland Hochstöger. Am Montag wurde bekannt, das Zendron seine Funktion bis zur Klärung des Sachverhalts "auf eigenen ausdrücklichen Wunsch" ruhend gestellt hat.
Oberösterreichs Sicherheitsdirektor Alois Lißl erklärte auf Anfrage der APA erneut, dass die Polizei sehr konsequent, aber den Verhältnissen entsprechend gehandelt habe. Sie sei "zu 100 Prozent richtig" vorgegangen. "Ich kann nicht jeden einzelnen Fall beurteilen", sagte Lißl. Das Gericht werde aber eine transparente Bewertung vornehmen. (APA)