10.000 bei SP-Maiaufmarsch: Bei KP-Demo blieb diesmal alles ruhig
Gott sei Dank friedlich verlief heuer der „Tag der Arbeit“ in der Linzer Innenstadt – beim Maiaufmarsch wie auch bei Demonstranten. Es gab keine Zusammenstöße, berichtete mir Christoph Weissenböck, der für die OÖN dabei war.
„Are you gonna go my way?!?“ – als sich der SP-Tross Punkt neun Uhr auf der Blumau in Bewegung setzte, schmetterte eine Rockband den Lenny-Kravitz-Klassiker von einem Lkw den Zuschauern entgegen. Die nach Parteiangaben mehr als 10.000 Teilnehmer ließen sich nicht lange bitten. Ihr Ziel war klar: der Hauptplatz, wo Vizebürgermeister Klaus Luger (SPÖ) die Gruppen der Reihe nach begrüßte. Und er musste lang reden: denn der Festzug war wesentlich länger geworden, als erwartet.
Bürgermeister musste warten
Erst 45 Minuten später als geplant konnte deshalb Bürgermeister Franz Dobusch vor Landesparteichef Josef Ackerl ans Rednerpult. Im Zentrum beider Ansprachen: Verteilungsgerechtigkeit. So forderte Ackerl kämpferisch ein Steuersystem, in dem „endlich in diesem Land die Reichen das Gleiche an Steuern zahlen wie alle anderen“. Die Botschaft zog sich auch als roter Faden durch den heurigen Aufmarsch: „Die Millionäre müssen zahlen“, „Nein zu Massensteuern“ oder „Es reicht für alle“ zählten zu den häufigsten Botschaften auf den Transparenten. „Man freut sich darauf mitzugehen, weil es ein Höhepunkt ist, wenn man das ganze Jahr für etwas arbeitet“, begründet Martin Loishandl seine Teilnahme am Maiaufmarsch.
Friedliche Demonstration
Friedlich verlief dieses Jahr die vom „Aktionskomitee 1. Mai“ veranstaltete alternative Demonstration nach Ende des SP-Aufmarsches. Im Vorjahr waren Polizei und Demonstranten dabei gewaltsam aneinandergeraten, was bis heute die Gerichte beschäftigt. „Die 200 bis 300 Teilnehmer haben sich heuer entsprechend verhalten. Es hat keine Grundlage gegeben, einzuschreiten“, so Alexander Niederwimmer von der Polizei Linz. Vor Beginn der alternativen Demo zeigte das Kunstprojekt „CamCatWalk“ eine satirische Modeschau – um an die wegen der angeblichen Vermummung von Demonstranten hervorgerufenen Ausschreitungen von 2009 zu erinnern: „Es geht darum, das Vermummungsverbot zu persiflieren“, erklärt Veranstalter Günther Ziehlinger.