Polizei rüstet sich für die 1.-Mai-Demo

Österreich
Don, 2010-04-29

Anspannung nach Krawallen 2009
Konsequenzen für fünf Beamte

Angespannte Stimmung herrscht vor der Demo am 1.Mai in Linz zwischen Teilnehmern und Polizei. Grund: die Ausschreitungen im Vorjahr.

Linz. 1.000 erwartete Teilnehmer, rund 150 Polizisten und gereizte Atmosphäre: Das ist die Lage vor der großen Kundgebung zum 1.Mai in Linz. Die traditionellen Aufmärsche am „Tag der Arbeit“, zu denen SPÖ, AK, türkische Vereine und Linke aufrufen, stehen unter keinem guten Stern. Zwar rufen alle Seiten zur Bedächtigkeit auf. Doch Demonstranten sowie Polizei haben angekündigt, den Tag lückenlos auf Video zu dokumentieren. Denn das Misstrauen ist groß: So war es im Vorjahr zu massiven Ausschreitungen gekommen.

Gereizt. An dem Tag hatte grundsätzlich eine gespannte Stimmung geherrscht. Eine rechte Demo war erwartet worden, es gab Krawalle von Skinhead am Pfarrplatz, Auseinandersetzungen am Hauptplatz. Auf der Blumau eskalierte die Situation. Hier hatten sich mehrere hundert Personen aus dem linken Spektrum versammelt. Hier kam es zwar nicht zu den befürchteten Zusammenstößen zwischen links und rechts, dafür zwischen Demonstranten und Polizei. Es gab auf beiden Seiten Verletzte. Fünf Personen wurden festgenommen, darunter auch der Vize-Rektor der Linzer Kunstuni, Rainer Zendron. Er und drei weitere Demonstranten wurden mittlerweile freigesprochen.
Gegen fünf Beamte ermittelt noch die Staatsanwaltschaft Linz wegen des Verdachtes der Körperverletzung unter Ausnützung der Amtsgewalt. Egal wie diese Untersuchung gegen die fünf, denen Demonstranten Polizeibrutalität vorwerfen, ausgehen: „Sie werden bei keiner Einsatzeinheit mehr eingesetzt werden“, so ein hochrangiger Polizeiinsider.

Provokant. Die Vorfälle von 2009 sind auch Thema der heurigen Demo: So soll eine Modeschau ironisch-provokant an den Auslöser des Polizeieinsatzes – die angebliche Vermummung von Demonstranten – erinnern.