1. Mai-Demo:„Wir haben die Strategie so gewählt, dass es nicht mehr zu ähnlichen Vorfällen kommt“

nachrichten.at
Die, 2010-04-27

LINZ. „Im Vorjahr hat sich die Situation bei der 1. Mai-Demo in Linz aufgeschaukelt“, sagt der Linzer Polizeidirektor Walter Widholm. Die OÖN sprach mit ihm darüber, was die Polizei aus diesen Erfahrungen gelernt hat.

OÖN: Was wird die Polizei heuer anders machen?

Widholm: Wir haben die Strategie so angepasst, dass es nicht mehr zu ähnlichen Vorfällen kommt.

OÖN: Wie sieht diese Strategie konkret aus?

Widholm: Wir wollen noch mehr deeskalierend wirken, das Gespräch suchen, beruhigend auf einzelne einreden. Unsere Beamten sind dafür geschult und haben bei der Fußball-EM gezeigt, dass sie es können. Ich bin sehr zuversichtlich, dass auch die Demonstranten daraus gelernt haben und es zu keinen Provokationen kommen wird. Im Vorjahr war das ja für alle Beteiligten ein unangenehmes Ereignis, für Polizei und Demonstranten.

OÖN: Wird die Polizei auch heuer wieder filmen?

Widholm: Wir werden versuchen, die Veranstaltung schon in der Vorphase besser zu dokumentieren als im Vorjahr, mit Video und Fotokameras. So dass niemand mehr sagen kann, was die Polizei behauptet, ist nicht passiert.

OÖN: Stimmt es, dass auch der Menschenrechtsbeirat am 1. Mai dabei sein wird?

Widholm: Wir laden ihn ein, die Veranstaltung aktiv zu beobachten. Wir haben nichts zu verheimlichen. Alles soll und muss transparent ablaufen.

OÖN: Wie viele Demonstranten werden eigentlich erwartet?

Widholm: Es können schon etwa 1000 werden.

OÖN: Und wie viele Polizisten werden im Einsatz sein?

Widholm: Mehr als 150 Kollegen und Kolleginnen von der Einsatzeinheit. Sie werden sich so weit es geht im Hintergrund halten. Ich bin optimistisch, dass die Demonstration heuer ohne große Zwischenfälle ablaufen wird.