Nach Wirbel im Vorjahr auch heuer wieder 1.-Mai-Demo

derstandard.at
Mit, 2010-04-21

Thema "Demonstrationsfreiheit kontra Polizeiwillkür" - Kostümwettbewerb als Kritik am Vermummungsverbot

Linz - Nach der 1.-Mai-Demo, die im Vorjahr in Linz für Wirbel gesorgt hat, ist auch heuer wieder eine Veranstaltung geplant. Die Kundgebung 2009 war eskaliert, es gab verletzte Teilnehmer und Polizisten. Die diesjährige Demonstration steht unter dem Motto "Der Kapitalismus ist nicht das Ende der Geschichte", gab das "linke und internationalistische Aktionskomitee 1. Mai" in einer Presseaussendung am Mittwoch bekannt.

"Alternativer 1. Mai"

Ein Schwerpunkt des heurigen "alternativen 1. Mai" sei das Thema "Demonstrationsfreiheit kontra Polizeiwillkür", hieß es. Vor der Kundgebung um 11.30 Uhr auf dem Hauptplatz findet bereits ab 9.30 Uhr im Volksgarten ein Kostümwettbewerb statt, so die Veranstalter. Der sogenannte CamCatWalk solle die neuesten "datenschutzrelevanten" Modekreationen und Verkleidungen zeigen und Kritik am Vermummungsverbot transportieren. Man wolle aber auch das machohafte und militante Auftreten mancher Demoteilnehmer hinterfragen und letztlich auch der Lächerlichkeit preisgeben, verwies das Aktionskomitee auf den Schwarzen Block. Auf den Gewinner wartet der "Oscar der Sicherheitspolitik", die "goldene Sicherheitsnadel".

m Vorjahr fünf Personen festgenommen

An der Demo auf der Blumau hatten im vergangenen Jahr mehrere hundert Personen teilgenommen. Rund 100 Polizisten waren im Einsatz. Mit der Begründung, es hätten sich 50 Vermummte eingeschlichen, wurden diese von den Beamten umstellt und am Weitergehen gehindert. Bei der Feststellung der Identität von Kundgebungsteilnehmern eskalierte die Situation. Es gab auf beiden Seiten Verletzte. Fünf Personen wurden festgenommen, darunter auch der Vizerektor der Linzer Kunstuniversität, Rainer Zendron. In den folgenden Prozessen wurden alle beschuldigten Demonstranten rechtskräftig freigesprochen. (APA)