"Will Entschuldigung von Ministerin Fekter"
"Will Entschuldigung von Ministerin Fekter"
Österreich: Wie fühlen Sie sich nach dem Freispruch?
Rainer Zendron: Einerseits erleichtert und glücklich, andererseits gibt es gar keinen Grund zur Freude, weil ich weiß dass ich nichts getan habe. Jetzt heißt es nach vorne schauen: Der Vorfall muss lückenlos aufgeklärt werden. Das ist die Aufgabe einer noch ausständigen Untersuchung. Ich bin nur froh, dass es Videos gab, welche die Aussagen der Polizisten entkräftet haben. Natürlich kann man sich nach einem halben Jahr nicht mehr an jede Einzelheit erinnern. Aber hinter den Widersprüchen steckt ein Befehl aus den oberen Polizei-Rängen. Ich fordere eine Entschuldigung von der Innenministerin.
Österreich: Sie haben wenige Tage nach der Demo ihr Amt als Vizerektor niedergelegt. Wie geht es nun weiter?
Zendron: Morgen habe ich mir noch Zeitausgleich genommen. Nach dem Wochenende wird in der Kunstuni eine Rektoratssitzung stattfinden, und ich denke, dass ich dann wieder meine Tätigkeit aufnehmen werde. Und ich freue mich schon auf den Uni-Alltag.
Österreich: Sie haben den 1. Mai dieses Jahres eigentlich als Zuschauer verfolgt - wie sieht es mit 2010 aus?
Zendron: Bereits mein Großvater ist vor 75 Jahren zu Zeiten des Faschismus am 1. Mai verhaftet worden. Ich denke schon, dass ich mich der Demo nächstes Jahr anschließen und so ein Zeichen setzen werden.