Kommentar: Das Schweigen
Der Polizeieinsatz am 1. Mai in Linz erregt weiter die Gemüter. Viele kritisieren das Vorgehen der Exekutive, etliche loben wiederum die Ordnungskräfte.
Der Zusammenstoß am 1. Mai war so heftig, dass auch politische Parteien ihn nicht ignorierten. FP und VP stellten sich auf die Seite der Polizei, verurteilen die Demonstranten. Grüne, Alternative und Kommunisten solidarisieren sich mit den Verprügelten.
Die SP jedoch, die stärkste politische Kraft in Linz, zieht es vor, zu schweigen. Auch Bürgermeister Franz Dobusch (SP) sagte bisher nichts zu den Vorfällen.
Jugendorganisationen der SP haben sich hingegen auf die Seite der verprügelten Demonstranten gestellt. Sie sind Teil einer Linzer Szene, in der es jetzt brodelt. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten gibt es in der Linzer Szene wieder das Phänomen, dass politische und kulturelle Organisationen gemeinsam handeln.